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04.04.2012 |
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Konfliktrohstoffe in Handys: Chemische Verfahren decken auf

Vortrag am 12. April um 18.30 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU
Dr. Frank Melcher
Geowissenschaftler Dr. Frank Melcher verwaltet im Labor der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover hunderte Proben des Minerals Coltan.
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Coltanabbau © BGR
In einer Kleinbergbau-Mine in Mosambik wird Coltan abgebaut - ohne maschinelle Hilfe und unter schwierigen Bedingungen. Das Tantalerz Coltan ist begehrt und teuer.
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Osnabrück. Ob Handy, Laptop oder Digitalkamera – der Hunger nach neuester Elektrotechnik ist ungestillt. Jedes Jahr werden gigantische Mengen an Geräten verkauft: 2011 gingen allein in Deutschland 11,8 Millionen Smartphones über die Ladentheke. Metalle wie Tantal, das aus dem Mineral Coltan gewonnen wird, werden zwingend für die Herstellung benötigt und müssen importiert werden – oft aus Krisenregionen wie dem Kongo. Geowissenschaftler Dr. Frank Melcher von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) weiß, unter welch schwierigen Bedingungen in den Minen gearbeitet wird. In seinem Vortrag am 12. April um 18.30 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) berichtet er von Konflikten, die sich hinter der Rohstoffgewinnung verbergen. Er stellt nachhaltige Konzepte zur Nutzung mineralischer Rohstoffe vor und freut sich auf eine Diskussion dazu, wie Verbraucher, Unternehmen und die Politik Einfluss nehmen können.

Geochemischer Fingerabdruck erkennt, woher der Rohstoff stammt

Melcher: „Wir tragen eine Mitverantwortung für die nachhaltige Rohstoffgewinnung in diesen Ländern.“ Deshalb arbeite er auch mit seinen Kollegen an einem Herkunftsnachweisverfahren – einem geochemischen Fingerabdruck, der erkennt, ob ein mineralischer Rohstoff aus einer zertifizierten Mine stammt. In der BGR in Hannover verwaltet er die nach eigenen Angaben umfangreichste und vielfältigste Coltan-Sammlung der Welt und hat bereits 650 Proben von 230 Standorten aus 36 Ländern im Labor untersucht.

Zweiter Vortrag der begleitenden Reihe

Konfliktrohstoffe im Handy - Geochemischer Herkunftsnachweis für Coltan aus Zentralafrika“ ist ein Vortrag aus der Reihe, die monatlich die DBU-Wanderausstellung „T-Shirts, Tüten und Tenside – Die Ausstellung zur Nachhaltigen Chemie“ begleitet. Interessierte können vor dem Vortrag ab 17.45 Uhr an einer kostenfreien Führung durch die Ausstellung teilnehmen. Die DBU-Wanderausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr im ZUK der DBU zu sehen. Der Eintritt ist frei. Für Gruppen ab zehn Personen und Schulklassen werden Führungen und ein spezielles Begleitprogramm angeboten (Anmeldung unter Telefon 0541/9633921). Informationen unter www.t-shirts-tueten-und-tenside.de.

Am 24. Mai folgt das Thema Düngen aus Umweltsicht

An den Vortragsabenden ist die Ausstellung bis 18.30 Uhr geöffnet. Mit der Vortragsreihe geht es am 24. Mai weiter zum Thema „Stickstoff in Pflanze, Boden und Umwelt. Düngen aus Umweltsicht“ mit dem Agrarexperten und stellvertretenden DBU-Generalsekretär Prof. Dr. Werner Wahmhoff.

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